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B&W Zeppelin Air: Satter Sound der dicken Zigarre

Auf einem langen Weltraumflug ist nichts wichtiger als gute Musik und wenn dann noch guter Sound dazukommt, ist die Mannschaft zufrieden. Im Salon stand in den vergangenen Tagen ein Testgerät von Bowers & Wilkins. Der Zeppelin Air wurde von allen nur die „dicke Zigarre“ genannt. Das ist keinesfalls respektlos gemeint, sondern spielt auf die äußere Form an.

Mit 6,1 Kilogramm ist der Lautsprecher nicht gerade ein Leichtgewicht. Doch Air spielt auf AirPlay, die kabellose Übertragung von Ton aus Apple-Geräten an. Ansonsten tut der Zigarre, das Gewicht gut, denn sie hat einen ordentlichen Wumm. Mit ihren 65 cm Breite und knapp 20 cm Höhe beschallt sie einen Raum so gut wie eine klassische Stereoanlage. In dem Glasfaser-verstärken Gehäuse stecken fünf Lautsprecher mit jeweils getrennten Verstärkern (4 x 25W u. 1 x 50W). Auf der Rückseite befinden sich zwei Bassreflex-Öffnungen. Der Zeppelin ist ein voll aktives 2.1-Lautsprechersystem, bei dem jedes Eingangssignal digital optimiert abgetastet und verbessert wird (Upsampling auf 24bit bei 96KHz). Im Vergleich zum Vorgängermodell haben die Briten die Basswiedergabe verbessert. Dabei geht es vor allem um die leisen Stellen. Dreht man Pop-Musik runter, fallen in der Regel die Bässe komplett ab. Die Software sorgt im Zeppelin für einen kraftvollen Bass, auch wenn man sich bei der Wiedergabe unterhalten möchte.

Die Einrichtung für eine kabellose Musikübertragung ist denkbar einfach. Man verbindet mit dem mitgelieferten Ethernetkabel den Rechner und den ZeppelinAir. In einen Browserfenster tippt man eine Netzwerkadresse ein und kann hier die Zugangsdaten für das heimische WLAN eingeben. Falls man mehrere Zeppeline im Raumschiff, äh der Wohnung nutzt, kann man dem Gerät noch einen Namen wie Wohnzimmer geben. Alles weitere geschieht kabellos – die Zigarre ist nun Teil des Netzwerks. Die Musikwiedergabe im iPhone oder iPad zeigt das AirPlay-Symbol an. Ein Fingertipp öffnet die Auswahl. ZeppelinAir auswählen und die Musik erfüllt den Raum. Das funktioniert nicht nur mit der Apple-eigenen Musikwiedergabe, sondern auch mit Apps wie last.fm oder Radio.de – nur AirPal tauglich müssen sie sein. Auch direkt aus iTunes auf dem Rechner kann man Musik abspielen, wenn der Rechner im WLAN angemeldet ist.

Bei aller kabellose Übertragung ist der ZeppelinAir  auch sehr „anschlussfreudig“: Per Ethernet ins Netzwerk, per USB-Kabel (USB A & B), Klinkenstecker (AUX) und Cinch (Comp) kann man Audioquellen anschließen. Der USB-Anschluss ermöglicht eine direkte Verbindung mit dem Computer, falls kein Netzwerk (Ethernet / WLAN) vorhanden ist. Die ZeppelinAir hat eine Halterung für das iPhone bzw. den iPod touch. Dabei wird der Akku des mobilen Geräts auch gleich auf geladen, nur fehlt einem dann die Fernbedienung. Die liefert B&W mit. In handschmeichlerischer Ei-Form, kann man die Lautstärke, An/Aus, Lied vor und zurück sowie das Eingangssignal wählen.

Was der Zeppelin so gerade macht, zeigt eine kleine farbige LED-Leuchte auf der Halterung. Aber außer Rot für Aus konnte ich mir von der B&W-Farbenlehre nichts merken. Zeitgleich kann immer nur eine Gerät die Zigarre ansteuern, gut so, den sonst gäbe es Sound-Salat.

Der Hersteller wird nicht müde zu erwähnen, dass 50 Jahre akustischer Innovationen in dem Produkt stecken und dass die Lautsprecher in den berühmten Abbey Road Tonstudios in London von B&W stammen. Auch unser Panik Udo ist ein großer B&W-Fan. Allerdings hat diese Tradition und Technik ihren Preis: Rund 550 Euro kostet ein Zeppelin Air.

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