Groß, schwarz, scharf und energiehungrig. So lassen sich die meisten Flachbildfernseher beschreiben. Für unseren Salon im Raumschiff haben wir uns bewußt für ein Anti-Modell dieses Trends entschieden.
Die Niederländer bieten mit der Econova-Serie Fernsehen mit grünem Gewissen. Aktuell gibt es allerdings nur zwei Modelle: Den Großen mit 117 cm Bildschirmdiagonale (46″) und den kleineren mit 107 cm (42″). Im Test hatten wir die kleinere Variante (42 PFL6805H/12), denn sie passt mit ihren Ausmaßen von 99 mal 66 Zentimetern perfekt in das TV-Regal namens Expedit von einem schwedischen Möbelanbieter.
Der Öko-Gedanke bemerkt man bereits beim Auspacken. Die Verpackung ist komplett aus Karton, auf Plastik wird bis auf eine Schutzfolie für den Bildschirm komplett verzichtet. Das gebürstete Aluminium verleiht dem Full-HD-Fernseher ein edle Optik. Sie passt besser zu hellen Möbeln und Wänden als die weit verbreitete schwarze Klavierlack-Optik. Rund 60 Prozent des leichten Metalls stammen aus recyceltem Alu.
Der mitgelieferte Standfuß wird mit drei Schrauben fixiert. Anders herum montiert, dient der Fuß als (Vesa-kompatible) Wandhalterung. Das ist sehr praktisch, weil nichts mehr angeschafft werden muss. Eventuell wechselt man über die Nutzungszeit des Geräts den Standort und bleibt so flexibel. Stecker in die Steckdose und Antennenkabel eingesteckt, schon kann es losgehen. Auf ein gedrucktes Handbuch wird ebenfalls aus Umweltschutzgründen verzichtet. Sämtliche Hilfe findet der Nutzer im On-Screen-Menü. Ein Einrichtungsassistent hilft bei den ersten Schritten, bei denen man das Fernsehbild seinen eigenen Wünschen anpassen kann. Digitale TV-Programme werden per Kabelanschluss oder terrestrisch per DVB-T-Antenne empfangen.
Bei den Anschlüssen bleiben eigentlich keinerlei Wünsche offen: vier mal HDMI, davon einer mit Audiorückkanal (1.4), zwei Mal Scart, ein Komponenteneingang (YPbPr) und ein USB-Anschluss. Inhalte auf einer externen Festplatte sind dank eines Media Browser leicht zu durchsuchen und wiederzugeben. Über den USB-Anschluss kann man mit einem Stick auch Updates der Software auf dem Econova installieren. Hinten, unten und an der Seite sind noch ein Kopfhörer-Ausgang, ein digitaler SP-DIF-Ausgang (koaxial), ein Chinch-Audioeingang, der Antennenanschluss, ein VGA-Anschluss für Computer sowie ein Schacht für eine CI+Karte. Der Ton wird über zwei Lautsprecher (10 Watt) auf der Rückseite ausgegeben.
Das Bild auf dem LED-hintergrundbeleuchteten Bildschirm (100 Hertz) ist hell, scharf und leuchtend (380 cd/m3), zum Glück lässt sich die Bildeinstellung anpassen, denn bei Spielfilmen wirken die Schauspieler so gestochen scharf, dass die Aufnahmen mehr wie eine Dokumentation wirken. Die Umschaltzeiten sind beim DVB-t-Empfang – wie auf allen Geräten – etwas zu lang. Dafür entschädigt eine gute gemachte Programminfo (EPG). Weitere Geräte an den Fernseher anzuschließen, ist mit wenigen Tastenklicks auf der Fernbedienung geschehen.
Die Fernbedienung kommt übrigens ohne Batterien aus, da sie auf der Rückseite Solarzellen hat. Sollte das Tageslicht mal nicht ausreichen, kann man mit einem USB-Kabel am Rechner oder mit Netzteil nachhelfen. Auch die Fernbedienung kann sich sehen lassen. Sie liegt gut in der Hand und die meisten Funktionen lassen sich über die zwei rundlichen Schaltwippen steuern.
Der flache Fernseher (4,3 cm) hat die Energieeffizienzklasse A+ und wurde mit dem EU Umweltzeichen ausgezeichnet. Verändert man die Bildeinstellung, zeigt ein Eco-Meter jeweils farblich den Energieverbrauch. Im Normalbetrieb benötigt der Fernseher 46 Watt, im Standby-Betrieb sind es 0,07 Watt. Das sind – laut Hersteller – rund 60 Prozent weniger als das Vorgängermodell. Den Econova kann man mit einem Kippschalter, der von vorne zwar nicht sichtbar, aber gut erreichbar ist, komplett abschalten und damit vom Stromnetz nehmen kann. Das Modell mit 42 Zoll ist ab rund 700 Euro zu haben, die größere Variante liegt bei rund 1.000 Euro.